Jugendhilfe und Inklusion von Menschen mit Behinderung

Unsere Vision
Unsere Vision ist höchstindividuelle Pädagogik, abgestimmt auf die jeweiligen Bedürfnisse unseres Klientels. Die Grundlage unserer Handlungen setzt sich zusammen aus aktuellen Erkenntnissen aus Empirie, Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit. Damit erreichen wir eine bestmögliche pädagogische Unterstützung.
Alle Lebensbereiche
Seit dem 1. Januar 2008 haben Menschen mit Behinderung einen gesetzlichen Anspruch darauf, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es wollen.
Sie können nun selbst festlegen, wo sie wohnen, was sie arbeiten und wie sie ihre Freizeit verbringen möchten.
Professionelle Unterstützung dazu kommt von den Fachleute von Conceptnext: Angefangen vom Konzept für das Antragsverfahren, über die Auswahl von erfahrenem Fachpersonal bis hin zur Qualitätssicherung, damit im Alltag auch wirklich alles funktioniert – mit uns als erfahrenem Partner bekommen Menschen mit Behinderung das alles aus einer Hand.
Praxisbeispiele aus der Jugendhilfe SPFH
Beispiel Nr. 1
Aufgrund der starken kognitiven Einschränkungen der Kindsmutter Melanie war diese nach der Entbindung ihrer Tochter 2 Jahre in einer Mutter-Kind-Einrichtung. Melanie machte Fortschritte und konnte so mit ihrer Tochter Daniela in ihre Wohnung entlassen werden.
Um das Gelernte zu verfestigen und gegebenenfalls an die sich entwickelnden Bedürfnisse von Daniela anzupassen, wird eine SPFH installiert. Durch gemeinsame Ausflüge mit Melanie und Daniela und durch wiederholtes positives Feedback an Melanie schafft es die Fachkraft, eine vertrauensvolle und respektvolle Beziehung zu Melanie und Daniela zu schaffen.
Durch verschiedene gemeinsame Aktivitäten und Ausflüge mit anschließender Reflexion und positivem Feedback wird Melanie niedrigschwellig von der Fachkraft dazu befähigt, ein positives Entwicklungsmilieu für Daniela zu schaffen. Bei gemeinsamen Spaziergängen oder Kaffeetrinken werden die sich ändernden Bedürfnisse von Daniela besprochen und gemeinsam überlegt, wie Melanie damit umgehen kann.
Gemeinsam werden verschiedene Kindergärten angeschaut und eine Liste mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen erstellt. Melanie kann sich so schließlich für einen Kindergarten entscheiden. Bei der Anmeldung und den Anträgen wird sie von der SPFH unterstützt.
Beispiel Nr. 2
Sarah ist alleinerziehende Mutter von einem autistischen Jungen, Jan (7 Jahre). Der Kindsvater hat ohne Ankündigung die Familie verlassen und den Kontakt abgebrochen, Unterhalt zahlt er keinen. Aufgrund der Migrationsgeschichte besteht kein familiäres Netz, auf das Sarah als Unterstützung zugreifen kann.
Sarah berichtet von Antriebslosigkeit, Überforderung, lauten Konflikten mit Jan und einer andauernden Schlafproblematik. Jan zeigt Aggressionsverhalten in der Schule, welches nur durch Abholen gelöst werden kann. Die Fachkraft thematisiert in Gesprächen mit Sarah die Möglichkeiten einer Therapie. Da Sarah eine sehr ambivalente Einstellung gegenüber einer Therapie hat, werden Ängste und Bedenken von Sarah besprochen und auch logistische Fragen geklärt.
Sarah lässt sich schließlich auf eine Gruppentherapie ein, Inhalte und ihre Fortschritte bespricht sie gerne mit der Fachkraft und freut sich über positives Feedback. Um die finanzielle Situation der Familie zu entlasten, unterstützt die Fachkraft Sarah dabei, einen Pflegegrad für Jan und Unterhaltsvorschuss zu beantragen. Um die konfliktbehaftete Beziehung zwischen Sarah und Jan zu entspannen, werden gemeinsam kleine Ausflüge und Aktivitäten unternommen.
Sarah und Jan können so nicht nur unbeschwerte Zeit zusammen erleben, sondern auch den Sozialraum mit allen Ausflugsmöglichkeiten erschließen. Nach der Klärung der finanziellen Situation und nach einiger Zeit in Therapie wirkt Sarah insoweit entlastet, dass nun das Thema Autismus mehr in den Fokus gerät. In gemeinsamen Gesprächen werden die Bedürfnisse von Jan thematisiert und nach Umsetzungsmöglichkeiten gesucht.
Bei gemeinsamen Runden Tischen mit der Schule wird klar, dass Jans Aggressionsverhalten abnimmt, seitdem seine Mutter entlastet ist. Dennoch fällt es ihm schwer, den Kontaktabbruch zum Vater und die damit einhergehende Störung der Routine zu verarbeiten. Gemeinsam mit Sarah kümmert sich die Fachkraft um eine Aufnahme in der Tagesklinik der KJP und anschließend um die Installation einer Schulbegleitung.
Praxisbeispiele aus dem Betreuten Wohnen "Schlüsselmomente"
Beispiel Nr. 1
Jannik ist fast 20 Jahre alt. Seit ca. 1,5 Jahren lebt er in der stationären Jugendhilfe (betreutes Wohnen) „Schlüsselmomente“ von Conceptnext. Seitdem konnte Jannik viele Fortschritte machen. Zuvor hat er zuerst bei seiner Großmutter und anschließend viele Jahre in einer Pflegefamilie gelebt, da seine Mutter mit seiner Versorgung überfordert war. In der Pflegefamilie fühlte Jannik sich nicht wohl und das Zusammenleben gestaltete sich immer schwieriger. Er konnte sich nicht an Regeln halten und reagierte impulsiv. Häufig kam es zu Streitigkeiten.
Daraufhin wurde eine Erziehungsbeistandschaft eingesetzt. Jannik konnte diese annehmen und Fortschritte erzielen, indem er etwa Freundschaften schließen konnte und eine Ausbildungsstelle fand. Allerdings spitzte sich die Situation in der Pflegefamilie immer weiter zu, Jannik war immer seltener dort und fühlte sich ungewollt und ungerecht behandelt. Er konsumierte immer wieder Drogen und seine psychische Verfassung verschlechterte sich. Nachdem das Pflegeverhältnis einvernehmlich aufgelöst worden war, lebte Jannik bei einem Freund, bis er in „Schlüsselmomente“ einzog.
Relativ schnell wurde Jannik klar, dass er vor allem seine psychischen Probleme angehen muss, und er wurde von seinen Fachkräften in der Entscheidung bestärkt. Nach mehreren stationären Aufenthalten mit Intervallbehandlungen in einer psychosomatischen Klinik und intensiver Betreuung in "Schlüsselmomente" zwischen den Klinikaufenthalten ging es Jannik deutlich besser.
Er konnte mit seinen Fachkräften erst einen Nebenjob und anschließend eine neue Ausbildungsstelle finden. Ihm gelingt es inzwischen, seinen Tag mithilfe von erarbeiteten Tages- und Wochenplänen zu strukturieren. An seiner Wohnungsordnung wird mithilfe von Beispielbildern gearbeitet, da es Jannik schwerfällt, Unordnung oder Reinigungsbedarfe zu erkennen und wahrzunehmen. Drogenkonsum ist inzwischen kaum noch Thema. Mit den Fachkräften hat Jannik einen Finanzplan aufgestellt, da ihm der Umgang mit Geld noch schwerfällt und er Schulden abzahlen muss.
Der junge Mann bringt sich gerne in Gruppenaktivitäten ein und genießt den Kontakt zu den anderen Bewohnern. Andererseits mag er es aber auch sehr, dass er seine eigene Wohnung als Rückzugsort hat.
Beispiel Nr. 2
Lena ist inzwischen 18 Jahre alt. Mit 16 zog sie in die stationäre Einrichtung „Schlüsselmomente“ von Conceptnext. Zuvor hatte sie bereits eine Erziehungsbeistandschaft. Im Rahmen der Hilfe zeigte sich, dass Lena mehr Unterstützungsbedarf hat. Lenas Eltern sind psychisch erkrankt und sie konnte keine gefestigte Beziehung zu ihnen aufbauen.
Den Großteil ihrer Kindheit und Jugend musste Lena auf sich allein gestellt verbringen. Um Konflikten mit ihren Eltern aus dem Weg zu gehen, kehrte sich Lenas Tag- und Nachtrhythmus mit der Zeit um. So kam es, dass Lena nur noch selten die Schule besuchte. Immer wieder war sie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
In „Schlüsselmomente“ gelang es Lena inzwischen, ihren Tag mithilfe der Fachkräfte zu strukturieren.
Im Verlauf der Hilfe versuchte sich Lena an zwei Ausbildungen, welche beide am Schulbesuch und Lenas psychischer Verfassung scheiterten. Inzwischen geht Lena einer geregelten Arbeit nach und reflektiert diese mit den Pädagogen. Aber auch ihr Beziehungsverhalten reflektiert sie regelmäßig, da sie sich aufgrund ihrer erlernten Beziehungsmuster im sozialen Miteinander schwertut.
Aktuell steht eine ADHS-Diagnostik im Raum, bei der Lena Unterstützung durch ihre Fachkräfte erhält. Die Pädagogen stehen im engen Austausch mit Lenas Psychologen und Psychiater, um eine bestmögliche Unterstützung auf dem Weg in ein selbstständiges Leben zu gewährleisten.
Praxisbeispiel aus dem ABW (ambulant betreutes Wohnen)
Maria ist Anfang 50 und lebt in ihrer eigenen Wohnung im Stadtgebiet Passau. Aufgrund von Missbrauchserfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend hat sie eine Angsterkrankung sowie eine Depression und ausgeprägte Sozialphobie entwickelt. Dies führte dazu, dass sie sich – nachdem ihre Kinder ausgezogen waren – nicht mehr allein vors Haus traute.
Einfache Tätigkeiten wie Müllentsorgen, Einkaufen, aber auch ein Stadtbummel mit Café-Besuch, ein Spaziergang an der Donau oder eine kleine Wanderung im Wald waren für sie mit enormen Anstrengungen verbunden oder in schlechten Phasen ohne die Begleitung ihrer Kinder kaum möglich. Dabei ist Maria sehr ländlich aufgewachsen und liebt es, sich in der Natur, v. a. im Wald oder am Wasser, aufzuhalten. Auch wichtige Arzttermine konnte sie kaum oder nur noch eingeschränkt wahrnehmen. Vor allem die Begegnungen mit Männern ängstigen sie auf Grund ihrer Biografie sehr.
Ihre gesetzliche Betreuerin wollte Maria die erneute Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und wandte sich daher an Conceptnext. Gemeinsam wurden die Rahmenbedingungen des Ambulant Betreuten Wohnens (ABW) besprochen und sowohl die Individualität des pädagogischen Angebots als auch die größtmögliche Mitbestimmung von Maria thematisiert. Dieses erste Kennenlernen ist nun vier Jahre her.
Seither hat sich für Maria viel verändert:
Begonnen wurde in kleinen Schritten und in Marias Tempo. So fand zunächst eine ausführliche Kennenlernphase ausschließlich in ihrer Wohnung statt. Für Maria war es aufgrund ihrer Vergangenheit notwendig, nur mit weiblichen Fachkräften zusammenzuarbeiten. Daher wurde für sie gezielt eine Sozialpädagogin ausgewählt, die bei ihr fest eingesetzt ist.
Nach und nach wurde sie unter Begleitung dazu angeleitet, die Wohnung zu verlassen, um z. B. einkaufen zu gehen und die versäumten Arzttermine nachzuholen. Allmählich konnte Maria Vertrauen zur pädagogischen Betreuerin sowie in die Maßnahme fassen, weshalb das Team um eine weitere weibliche Fachkraft erweitert wurde.
Durch die Begleitung in zahlreichen Situationen konnte Maria auch Vertrauen in sich selbst fassen und traut sich mittlerweile z. B. den Weg zum Arzt allein mit dem Bus zu – mit der Sicherheit, dass die Fachkräfte vor der Praxis auf sie warten. Zum Arzt selbst möchte sie weiterhin begleitet werden, um das Besprochene im Anschluss gemeinsam zu reflektieren.
Maria hat sich außerdem gewünscht, mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Deshalb werden in den Betreuungsstunden mit ihr Stadtbummel unternommen, bei denen sie sich auch zunehmend weniger angespannt fühlt. So war im Dezember auch ein gemeinsamer Besuch des Christkindlmarkts am Domplatz, mit Erkunden der Stände, Essen und Trinken möglich – bis vor einem Jahr für sie selbst noch unvorstellbar.
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